Ein Tal voll Pulverschnee, Traditionsbewusstsein und Tiroler Gastlichkeit. Das Pillersee Tal inmitten der Kitzbühler Alpen macht seinem Namen als schneereichste Region Tirols alle Ehre. Inmitten des Naturjuwels liegt der Namensspender und das Herz des Tals: der Pillersee. Im Winter ist der Bergsee Traumkulisse für Langläufer, Musher und Schlittenhunde. Fischer Michael Seeber erzählt, dass der Name des Sees vom lokalen Mundartausdruck „Pillern“ rührt und das Phänomen beschreibt, wenn Winde über den See brausen und die Spalten zwischen Eis und Wasser zum „Pillern“ bringen. 

Einheimische wie Genussurlauber finden in den fünf Orten des Tals – Fieberbrunn, Hochfilzen, St. Jakob in Haus, St. Ulrich am Pillersee und Waidring – eine Mischung aus Tradition, Moderne und Gastfreundschaft. Abschalten und bei sich ankommen lautet die Devise bei Wanderungen in der verschneiten Winterlandschaft oder beim Tiefschneefahren auf einem der anspruchsvollsten Hänge Tirols. Eine junge, dynamische Freeride-Szene hat sich in Fieberbrunn rund um Jakob Ernst und Markus Kogler etabliert.

Auch abseits majestätischer Berge wie dem Wildseeloder und dem Freeriden, verstehen sich die Pillersee Taler darauf Tradition mit Moderne zu verbinden. In Waidring sind zwei der letzten 4 Glockengießer Österreich stolz auf ihr Handwerk das bis ins Mittelalter zurück reicht. In Hochfilzen hat Iris Waltl die Holzschuhmanufaktur ihres Vaters übernommen und fertigt stylishe Holzclogs an. Die moderne, bequeme Variante zu den Holzschuhen der Mägde, Bäuerinnen und Sennerinnen von einst. D’Fieberbrunner Holzschuhdirndln tragen diese noch und sorgen mit ihren bunten Blusen, Schürzen, Miedern, „Gaizerln“ (schön bestickten Sonnenhüten) und „Stizei“ (Strümpfen vom Knöchel bis unters Knie) für gute Laune. „Mia san a diam recht ausheitlerne Weiberleit“, erzählt Anni Kogler über die Treffen der Frauen in der Tracht von einst. Tradition wird auch auf Erbhöfen wie jenem von Andreas Zehetner, der seit mehr als 200 Jahren im Familienbesitz ist, groß geschrieben.

Bei aller Arbeit, die im Einklang mit der Natur geschieht, kommt die Tiroler Gastlichkeit nicht zu kurz. Hochprozentigen Genuss stellt im Pillersee Tal mit Melanie Treffer die jüngste Schnapsbrennerin Österreichs her. Für das leibliche Wohl sorgen oft hunderte Jahre alte Wirtshäuser wie der Gasthof Adolari und Hütten wie die Eiblberg Einkehr. Der mehr als 400 Jahre alte Hof mit dem windschiefen Balkon, den niedrigen Türen, den hohen Schwellen und dem „Häusl“ im Stall ist ein Erlebnis. Unter dem Giebel des alten Hofes scheint tatsächlich die Zeit stehengeblieben – bis auf die junge Wirtin Monika Kollmaier und ihre hausgemachten Tiroler Spezialitäten. „Zua griabigen Hüttengaudi seids bei mia richtig!“, begrüßt sie ihre Gäste, die nach einer Schneeschuhwanderung bei ihr einkehren. So verzaubern das Pillersee Tal und seine Menschen alle Sinne mit einer Symphonie aus knirschendem Schnee, Kulinarik, hellem Glockenklang und den typischen „Juchezern“ – Freudenrufe gerade im Pillersee Tal zu sein.