Der glückliche See – Rund um den Traunsee

Der malerische und glasklare See inmitten des oberösterreichischen Salzkammerguts gehört zu den schönsten Seen Österreichs. Bereits die als anspruchsvoll geltenden Römer zeigten sich von der Region begeistert. Zum Zeichen ihres Wohlgefallens schmückten sie den Traunsee mit dem Beinamen Lacus Felix – „der glückliche See“.

Wahrzeichen, wie das Kloster von Traunkirchen oder das Schloß Ort machen die Region einzigartig, genauso wie ihre Menschen. So kümmert sich Felix Mistelberger in zweiter Generation um die alte Schloßuhr. Sie muss täglich aufgezogen werden sonst bleibt am Traunsee die Zeit sprichwörtlich stehen. „Früher hat das der Vater g’macht, jetzt führ’ ich es fort“, erzählt er mit einem stolzen Lächeln im Gesicht. 

Das weibliche Pendant dazu findet man in Neukirchen. Hier arbeitet Magdalena Melitta Moser mit ihrer Mutter zusammen. Sie stellt in ihrer Firma unter anderem das erste Dirndl aus Hirschleder her. „Inspiriert von der 80 Jahre alten Hirschledernen meines Großvaters, die ich am Dachboden fand, fuhr ich spontan zum Gerber meines Vertrauens und erstand heimisches Hirschleder und fertigte sofort mein erstes Hirschledernes Dirndl an“, ist sie heute stolz. Das war der Startschuß für ihr Unternehmen am Traunsee. 

Ebenfalls eine Innovation findet man in Gmunden bei Johann Parzer. Er stellt die weltweit einzigartige Fischsalami her. „Ich dachte mir, wieso immer nur Fleisch, wenn wir den Fisch vor der Haustüre haben. So habe ich die Weißwurst von der Lachsforelle und dann noch die Alpen-Fisch-Bratwurst und die Fischsalami erfunden“, so der Haubenkoch. 

Ein jahrhunderte altes und in Vergessenheit geratenes Handwerk wird auch heute noch von den beiden Hobls Junior und Senior ausgeführt. Sie stellen Büttenpapier her. „Wir sind mit unserem Handwerk ja mittlerweile eine Rarität. Aber zum Glück gibt es Papierliebhaber die es zu schätzen wissen“, so Hobl Junior. 

Zudem zaubert sein Vater mittels einer der ältesten Fototechniken, beeindruckende Bilder auf das wertvolle Papier. 

Weit über den Dingen steht Gerald Auinger. Er ist der Hüttenwirt der Gmunder Hütte am Traunstein. Auf die 1666 Meter hoch gelegene Hütte führen nur Fußwege. Das heißt, wie alle Traunstein-Wanderer muss Gerald Auinger den Berg zu Fuß erklimmen. Der Weg 1000 Höhenmeter, und ist man gut bei Fuße, schafft man den Aufstieg in 3 Stunden. „Ich gehe zweimal in der Woche auf und ab, also ungefähr 60 Mal in dem halben Jahr, in dem die Hütte geöffnet ist.“ Wenn er am Vormittag mit Vorräten bepackt oben ankommt, ist er erstmal verschwitzt und muss sich umziehen – zwischen 5 und 20 Kilo schleppt er jedes Mal hinauf. Wenn Gerald gut aufgelegt ist und die Stimmung passt spielt er spät abends auch ein kleines Ständchen auf der Gitarre und am liebsten etwas von Pink Floyd.

Seit knapp 180 Jahren ist die Traunseeschifffahrt ein fixer Bestandteil des Lebens am See. Prominentes Mitglied des „Teams“ ist Gisela, einer der ältesten Dampfer der Welt. Der aufmerksame Besucher des Traunsees findet auch noch hie und da historische Plätten. Das sind alte Transportboote die Fischer und Handwerker früher verwendeten. Reinhard Lehner hat schon Etliche erbaut, aber immer unter der Bedingung dass der Besitzer mitarbeitet. Nur so kann das alte Wissen weiter gegeben werden. Ausgeführt werden sie zur alljährlichen Märchennacht von Traunkirchen. Über 30 Plätten versammeln sich, um über den See zu fahren. Ehrenvoll werden sie von den Pranger Schützen mit einer Salve aus ihren Stutzen empfangen.

Ruhiger geht es bei den Vogelschnitzern im Viechtaler Haus zu. Fritz Lüftinger und Johann Hofstätter zaubern kleine Blaumeiserl, Spechte oder Amseln. Der kleinste Vogel den sie machen, der ist nur 3 Milimeter groß. Fritz Lüftinger, der sich einst bei Holzarbeiten 3 Finger abschnitt, meint lachend: „Für meine Arbeit mit den Vögeln, die viel Fingerspitzengefühl erfordert, ist das Fehlen meiner Finger eigentlich ein Vorteil.“ Warum genau zeigt er in der Folge Heimatleuchten: „Der glückliche See – Rund um den Traunsee“

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